Reuters

Mehrkosten für umweltfreundliche Kraftwerke sollen fair sein

10.07.2015
um 16:02 Uhr
Düsseldorf (Reuters) - Die Bundesregierung will Haushaltsstromkunden und den Mittelstand bei den Kosten für die stärkere Förderung umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) nicht überstrapazieren. Die Kraftwerke produzieren mit Gas nicht nur Strom, sondern auch Wärme und sind daher umweltfreundlicher als herkömmliche Anlagen. Die Kosten für den Ausbau der Anlagen werden auf den Strompreis umgelegt, wobei die Industrie künftig stärker herangezogen werden soll. Nach einem der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorliegenden Gesetzentwurf soll die Schwelle, bis zu der der volle Satz der Umlage gezahlt werden muss, angehoben werden. Die Marke soll von 100.000 Kilowattstunden im Jahr auf eine Gigawattstunde steigen. Intensive Stromverbraucher müssen dadurch für eine größere Menge denselben Satz zahlen wie Haushalte und der Mittelstand.Derzeit müssen Haushaltkunden und Mittelstand 0,25 Cent je Kilowattstunde für die bisherige Förderung zahlen. Künftig könnte sich die Abgabe auf bis zu 0,53 Cent je Kilowattstunde verdoppeln. Auf einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden würden damit Mehrkosten von etwa zehn Euro im Jahr zukommen. Die Gesamtkosten für die Umlage will die Regierung auf jährlich 1,5 Milliarden Euro deckeln. Dem Papier zufolge liegen die Ausgaben 2015 bei rund 630 Millionen Euro. KWK-Anlagen mit Kohle als Brennstoff werden künftig nicht mehr gefördert. Die Pläne sind Teil der Beschlüsse, mit denen die Regierung ihre Klimaschutzziele erreichen will.

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