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Im Silicon Valley wird der Kapitalismus zur Speerspitze des humanitären Fortschritts
Kolumne von Simon Betschinger
Liebe Leser,
ich habe mir gestern in der ZDF-Mediathek die Doku „Schöne neue Welt – Wie Silicon Valley unsere Zukunft bestimmt“ angeschaut. Die Doku ist sehr gut, auch wenn Claus Kleber den typisch deutschen Skeptizismus übernimmt und jede Zukunftsvision aus dieser mahnenden Perspektive betrachtet.
Dabei können gerade deutsche Firmen sehr viel von der Unternehmenskultur im Silicon Valley lernen. Astro Teller ist Chef von Google X. Das ist eine Forschungsabteilung, die sich auf bahnbrechende Projekte konzentriert, die erwartungsvoll Moonshots genannt werden.
Teller sucht nach neuen Technologien, die das Leben hunderter Millionen von Menschen verbessern können. Ein profitables Geschäftsmodell muss noch nicht erkennbar sein. Googles Einstellung hierzu lautet: Wenn wir das Leben der Menschen verbessern, werden wir damit auch irgendwie Geld verdienen können.
Das Google-Projekt „autonomes Fahren“ soll das Problem lösen, dass jeder Mensch unzählige Stunden jede Woche unproduktiv im Verkehrsgeschehen verbringt. Mit autonom fahrenden Autos können Menschen die Zeit nutzen, um Bücher zu lesen oder sich fortzubilden.
Bildung ist heutzutage oft ein elitäres Gut, das in renommierten Universitäten wie Harvard oder Stanford vermittelt wird. Die Studiengebühren guter Unis können sich viele Amerikaner nicht leisten Mit der Online-Universität Udacity will Sebastian Thrun weiterführende Bildung allen Menschen für geringes Geld verfügbar machen.
Weiterführende Bildung betrachtet Thrun als Menschenrecht.
Dann schwenkt die Reportage zu Carl Bass, den CEO von Autodesk. Bass zeigt wie per Computersimulation die höchsten Gebäude der Welt effizienter gebaut werden können. Der Computer erhält das Optimierungsproblem Material und Kosten einzusparen, aber natürlich die Stabilität zu erhalten. Das Ergebnis ist ein futuristisch anmutender Skyscraper. Das Design gefällt mir.
Im Silicon Valley hat sich eine Kultur etabliert, die im Grunde genommen danach strebt, das Leben der Menschen weiter zu verbessern und dabei visionäre Vorstellungen über kurzfristige, betriebswirtschaftliche Kalkulationen setzt. Der Kapitalismus wird hier zur Speerspitze des humanitären Fortschritts. Wenn diese Veränderungen langsamer gingen, hätte Claus Kleber in seiner Reportage vermutlich keinen so kritischen Hintergrund-Ton gewählt. Es ist die Geschwindigkeit der Veränderungen, die vielen Menschen Angst macht.
Die Innovationskraft des Silicon Valley zeigt uns Börsianern gleichzeitig warum der amerikanische Aktienmarkt für langfristige Anleger Pflicht ist. Hier darf der Kapitalismus seine positiven Eigenschaften noch frei entfalten. Von hier aus werden neue Innovationen in die Welt hinausgeschleudert und in Amerika entstehen regelmäßig neue Weltkonzerne, die die Welt mit ihren Produkten beliefern. Ich persönlich finde das spannend, nicht angsteinflößend. Als Aktionär möchte ich davon profitieren.
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Viele Grüße
Ihr Simon Betschinger
Coverbild "aktien" Nr. 16