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Was ich von Warren Buffett über Risiko gelernt habe!

Liebe Leser,

"Woodstock für Kapitalisten" wird die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway oft liebevoll genannt. Rund 35.000 Anteilseigner aus der ganzen Welt versammelten sich vorletzte Woche in Omaha um den Worten von Warren Buffett zu lauschen. Erstmals wurde die Veranstaltung per Livestream ins Internet übertragen.  

Warren Buffett beantwortet Fragen als Mensch, der über den Dingen stehen kann und nicht aufpassen muss, ständig politisch korrekt zu sein. Auf die gesundheitsschädlichen Effekte von Coca Cola angesprochen, antwortet er: „Ich wünschte, ich hätte einen Zwillingsbruder, der sein ganzes Leben lang nur Brokkoli gegessen hätte. Ich weiß, dass ich der glücklichere wäre.“ Buffett selbst konsumiert über Coca-Cola-Produkte fast 700 Kalorien.

Was ich von Warren Buffett gelernt habe, ist die Art und Weise wie man als Investor denken sollte. Als Investor kauft man nicht die Aktie, sondern die Firma. Man sollte sich vorstellen, dass die Börse ab morgen für 5 Jahre lang geschlossen hat. Nur wenn man sich dann immer noch mit dem Investment wohl fühl, ist es ein gutes Investment. Geld würde man in diesem hypothetischen Beispiel über die jährlichen Dividendenausschüttungen erhalten.

Für Buffett ist diese Überlegung, dass die Börse für einige Jahre ihre Pforten schließt, mehr als nur ein Gedankenspiel, sondern es ist die Art und Weise wie er Risiko betrachtet. Der Risikobegriff ist unter Akademikern für gewöhnlich ein höchst komplizierte statistische Angelegenheit: Varianzen und Kovarianzen beschreiben die Schwankungsfreudigkeit von Aktien und ihre Sensitivität zum Gesamtmarkt.

Warren Buffett hält nichts von diesem Risikobegriff. Für ihn entsteht Risiko nur dann, wenn er die zukünftigen Gewinne einer Firma falsch einschätzt. Warum sollten ihn schwankenden Börsenkurse interessieren? Seine Firmen verdienen Jahr für Jahr Geld und als Eigentümer profitiert er von diesem Zahlungsstrom.

Diese Risikodefinition empfand ich für mich persönlich als sehr hilfreich, um mich bei der Aktienauswahl auf die wesentliche Fragestellung zu konzentrieren: Wie sicher sind die Gewinnperspektiven einer Firma, die ich kaufe?

Im TraderFox Realgeld-Depot, das Dezember 2015 startete, konnten wir den DAX bislang um 7 % outperformen. Wir setzen in diesem Depot auf Unternehmen, die Jahr für Jahr gutes Geld verdienen und uns als Eigentümer Jahr für Jahr eine schöne Rendite bringen.

Dividendenaktien sind ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie. Die Top-3-Dividendenaktien im DAX sind aus meiner Sicht derzeit die Allianz, BASF und Siemens. Bei diesen Titeln verspreche ich mir als Aktionär stabile und wachsende Dividendenzahlungen in den nächsten 10 Jahren.

Ein anderer wichtiger Depotbestandteil sind wachstumsstarke Qualitätsaktien. Hier sind wir in Bechtle und International Flavors & Fragrances investiert. Weitere Käufe werden bald folgen.

Viele Grüße
Ihr Simon Betschinger

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