Bundesverfassungsgericht kippt Brennelementesteuer – RWE und E.ON profitieren

Liebe Trader,

mit Spannung wurde am Mittwoch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts erwartet. Um 9:30 Uhr verkündete der zweite Senat, dass die erhobene Steuer auf Brennelemente von 2011 bis 2016 gesetzeswidrig ist. Die Versorger dürfen sich jetzt daher auf Rückzahlungen im Wert von 6,3 Milliarden Euro zuzüglich 6 % Zinsen pro Jahr freuen. Die größten Profiteure sind E.ON und RWE. E.ON rechnet mit einer Rückzahlung von 3,4 Milliarden Euro, RWE mit 1,9 Milliarden Euro.

Die Bundesregierung hatte die Steuer 2011 zusammen mit dem Atomausstieg in Folge der Katastrophe von Fukushima beschlossen. Seitdem hatten sich viele Gerichte mit dem Sachverhalt auseinandergesetzt und unterschiedlich entschieden. Der Europäische Gerichtshof urteilte zuletzt 2015, dass die Steuer nicht gegen EU-Richtlinien verstößt. Nun kippte das Bundesverfassungsgericht die Steuer mit der Begründung, dass diese keine Verbrauchssteuer, sondern eine Steuer auf Produktionsmittel darstellt und somit verfassungswidrig ist. Da die Steuer von Anfang an mit finanzverfassungsrechtlichen Unsicherheiten belastet war, könne das Gericht nicht darauf verzichten, das Gesetz für nichtig zu erklären.

Mit der Umstellung auf alternative Energien und dem damit verbunden Atomausstieg endete für RWE eine Ära der großen Gewinne. Die Versorger, früher oft als sichere Investments verkauft, entpuppten sich als Fässer ohne Boden. Die RWE-Aktie verlor zwischen 2008 und 2016 90 % ihres Werts. 90 % - das ist eine Aktie die bereits 80 % verloren hat und deren Kurs sich dann nochmal halbiert.

Seit Jahresbeginn befindet sich RWE jedoch in einem starken Aufwärtstrend mit geringen Schwankungen. Das Plus in diesem Jahr beläuft sich auf stolze 70 %. Die Quartalszahlen konnten die pessimistischen Erwartungen übertreffen und so schraubte sich die Aktie kontinuierlich weiter nach oben. Der Geldregen dürfte die angeschlagene Bilanz von RWE etwas entlasten. Goldman Sachs hat das Kursziel für die Aktie daher auf 22,80 € angehoben und spricht nun eine Kaufempfehlung aus. Ich rechne aktuell ebenfalls mit einer Fortsetzung der Rallye, wobei bei einer solchen Aktie natürlich höchste Vorsicht geboten ist. Sie eignet sich nicht zum Kaufen und Liegenlassen – zu unsicher ist das Geschäftsmodell.



Verantwortlicher Redakteur: Thorsten Reich, Aufklärung über mögliche Interessenkonflikte. Der Autor dieses Artikels besitzt derzeit Aktien von RWE.

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