Ryanair: Kundenfreundlichkeit statt Toilettengebühr – Über den Unternehmenswandel und die Vision vom kostenlosen Flugticket
Liebe Trader,
wenn Sie schon einmal mit Ryanair geflogen sind, dann haben Sie sich sicher auch gefragt wie das irische Unternehmen bei solch günstigen Preisen noch Profit machen kann. Der Durchschnittspreis eines Fluges liegt bei 40€ und damit rund 40 % unter dem Durchschnittspreis der Konkurrenz. In einem FAZ-Interview erläuterte CEO Michael O'Leary die Unternehmensstrategie und sprach von seiner Vision des kostenlosen Fliegens:
Ryanair verfügt über eine sehr günstige Kostenstruktur: Die Flugzeuge stehen zwischen zwei Flügen nur 25 Minuten am Boden. Piloten und Flugbegleiter schlafen zu Hause. Am deutlichsten wird der Kostenvorteil beim Vergleich mit Lufthansa: Obwohl Ryanair Lufthansa bei den Fluggastzahlen mittlerweile überholt hat und somit die größte Fluglinie Europas ist, kommt das irische Unternehmen mit deutlich weniger Personal aus. Während bei Lufthansa 5.000 Leute in der Verwaltung arbeiten, sind es bei Ryanair schlappe 600.
Bereits jetzt macht Ryanair knapp ein Drittel seines Gewinns mit Zusatzangeboten. Hierzu gehören zum Beispiel das Aufgeben von Gepäck, die kostenpflichtige Sitzplatzreservierung, oder der bevorzugte Einstieg ins Flugzeug. Wenn es nach CEO O'Leary geht, soll das Fliegen irgendwann komplett kostenlos sein und der Gewinn lediglich durch Extras erwirtschaftet werden. Auch wenn dauerhaft kostenlose Tickets eine Utopie bleiben dürften, konnte Ryanair die bereits günstigen Ticketpreise im letzten Jahr um weitere 14 % senken. Hierbei dürfte aber sicherlich auch der günstige Ölpreis eine Rolle gespielt haben.
O'Leary stand in der Vergangenheit öfters im Fokus der Öffentlichkeit, nachdem er Kunden beleidigt hatte und absurde Vorschläge wie eine Toilettengebühr und Sex-Suiten publik gemacht hatte. Heute gibt er offen zu, dass er das lediglich gemacht hat um Aufmerksamkeit zu erregen, da Ryanair damals kein Werbebudget hatte. "Jetzt wollen wir nett zu unseren Kunden sein", so O'Leary.
Der Aktienkurs von Ryanair konnte sich nach einem starken Abverkauf aufgrund des Brexits im Juni letzten Jahres wieder erholen. Im März beförderte Ryanair mit 9,4 Millionen Fluggästen 10 % mehr als im Vorjahr. Die Aktie reagierte positiv auf diese Zahlen und konnte somit im April bereits ordentliche Kursgewinne verbuchen und überzeugt auch heute durch relative Stärke zum Gesamtmarkt. Ryanair dürfte somit bald auf ein neues 52-Wochenhoch ausbrechen.
Hinweis: Verfolgen Sie die Entwicklung der Ryanair-Aktie täglich Live in Realtime jetzt auch mit unsere TraderFox App. Unsere TraderFox Free-App beinhaltet daher zahlreiche Alarm-Funktionen, die per Push-Notification gemeldet werden.
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Ryanair verfügt über eine sehr günstige Kostenstruktur: Die Flugzeuge stehen zwischen zwei Flügen nur 25 Minuten am Boden. Piloten und Flugbegleiter schlafen zu Hause. Am deutlichsten wird der Kostenvorteil beim Vergleich mit Lufthansa: Obwohl Ryanair Lufthansa bei den Fluggastzahlen mittlerweile überholt hat und somit die größte Fluglinie Europas ist, kommt das irische Unternehmen mit deutlich weniger Personal aus. Während bei Lufthansa 5.000 Leute in der Verwaltung arbeiten, sind es bei Ryanair schlappe 600.
Bereits jetzt macht Ryanair knapp ein Drittel seines Gewinns mit Zusatzangeboten. Hierzu gehören zum Beispiel das Aufgeben von Gepäck, die kostenpflichtige Sitzplatzreservierung, oder der bevorzugte Einstieg ins Flugzeug. Wenn es nach CEO O'Leary geht, soll das Fliegen irgendwann komplett kostenlos sein und der Gewinn lediglich durch Extras erwirtschaftet werden. Auch wenn dauerhaft kostenlose Tickets eine Utopie bleiben dürften, konnte Ryanair die bereits günstigen Ticketpreise im letzten Jahr um weitere 14 % senken. Hierbei dürfte aber sicherlich auch der günstige Ölpreis eine Rolle gespielt haben.
O'Leary stand in der Vergangenheit öfters im Fokus der Öffentlichkeit, nachdem er Kunden beleidigt hatte und absurde Vorschläge wie eine Toilettengebühr und Sex-Suiten publik gemacht hatte. Heute gibt er offen zu, dass er das lediglich gemacht hat um Aufmerksamkeit zu erregen, da Ryanair damals kein Werbebudget hatte. "Jetzt wollen wir nett zu unseren Kunden sein", so O'Leary.
Der Aktienkurs von Ryanair konnte sich nach einem starken Abverkauf aufgrund des Brexits im Juni letzten Jahres wieder erholen. Im März beförderte Ryanair mit 9,4 Millionen Fluggästen 10 % mehr als im Vorjahr. Die Aktie reagierte positiv auf diese Zahlen und konnte somit im April bereits ordentliche Kursgewinne verbuchen und überzeugt auch heute durch relative Stärke zum Gesamtmarkt. Ryanair dürfte somit bald auf ein neues 52-Wochenhoch ausbrechen.
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